Die Zinsbindung läuft aus, Sie möchten nicht sondertilgen, die Restschuld bleibt. Das ist ein guter Zeitpunkt, aktiv zu werden. Eine Anschlussfinanzierung sorgt dafür, dass Ihre Immobilienfinanzierung nahtlos, sinnvoll und bezahlbar weiterläuft.
1. Was ist eine Anschlussfinanzierung?
Ganz einfach: Sie setzen Ihre Finanzierung mit neuen Konditionen fort, wenn die Zinsbindung endet und noch eine Restschuld offen ist. Ziel ist, gute Konditionen zu sichern – und die nächste Etappe so zu gestalten, dass sie zu Ihrem Leben passt.
2. Für wen ist das besonders relevant?
Für alle mit einem Darlehen mit Zinsbindung – besonders, wenn
- die Zinsbindung in den nächsten 12–60 Monaten ausläuft,
- die Restschuld noch spürbar hoch ist,
- Planungssicherheit wichtig ist (z. B. Familien),
- das Einkommen schwanken kann (z. B. Selbstständige),
- Modernisierung, Umbau oder energetische Maßnahmen anstehen.
3. Wann ist der beste Zeitpunkt?
Früh starten lohnt sich fast immer.
- 12–18 Monate vorher: ideal für Marktcheck, Unterlagen, Strategie.
- bis zu 60 Monate vorher: Zinsen lassen sich oft per Forward-Darlehen sichern (meist mit Aufschlag – sinnvoll, wenn Sicherheit im Fokus steht).
Kurz gesagt: Wer rechtzeitig plant, hat Optionen. Wer spät startet, hat Druck.
4. Welche Möglichkeiten gibt es?
- Prolongation: bei der aktuellen Bank bleiben – meist der einfachste Weg.
- Bankwechsel: neue Konditionen am Markt nutzen – oft bessere Zinsen und eine passendere Rate/Tilgung.
- Umschuldung mit Zusatzbedarf: möglich, wenn zusätzlich Geld für Sanierung, Um-/Aus-/Anbau benötigt wird.
- Forward-Darlehen: Zinsen heute für später sichern – mehr Planungssicherheit, aber mit Aufschlag.
5. Was sollten Sie prüfen?
- Restschuld & Wunschrate: konstant bleiben oder schneller tilgen?
- Zinsbindung: kurz = mehr Spielraum, mehr Risiko; lang = mehr Ruhe, mehr Stabilität.
- Flexibilität: Sondertilgung, Tilgungswechsel, Optionen für Modernisierung.
- Objekt & Beleihung: ein gestiegener Immobilienwert kann Konditionen verbessern.
- 10-Jahres-Option: häufig besteht ein gesetzliches Kündigungsrecht nach 10 Jahren seit vollständiger Auszahlung.
6. Anschlussfinanzierung vs. Umschuldung
- Anschlussfinanzierung: der normale nächste Schritt zum Ende der Zinsbindung – Fokus auf faire Konditionen für die Restschuld.
- Umschuldung: Wechsel während oder zum Ende der Zinsbindung – kann sich lohnen, wenn die Zahlen klar dafür sprechen. Achtung: mögliche Vorfälligkeitsentschädigung.
7. Mini-Checkliste
Kreditvertrag heraussuchen • Vollauszahlungsdatum notieren • Restschuld grob prognostizieren • Ziel definieren (Rate stabil oder schneller schuldenfrei) • Bankangebot und Markt vergleichen • Forward-Option prüfen • Modernisierung früh mitdenken.
8. Typische Fehler
Zu spät starten • nur ein Angebot prüfen • Flexibilität unterschätzen • Modernisierungsbedarf nicht einpreisen.
Fazit
Eine Anschlussfinanzierung ist kein Pflichttermin, sondern eine Chance auf bessere Konditionen, mehr Ruhe und einen Plan, der wirklich zu Ihnen passt. Wer früh startet, begrenzt Zinsrisiken und entwickelt die Finanzierung ohne Hektik weiter – klar, ruhig und planbar.